von Hanna Beuel, Elisabeth Czarnetzki und Carla Frohnhöfer Laut Duden versteht man unter dem Begriff „Kanon“ eine „Richtschnur, [einen] Leitfaden“, einen Leitsatz, eine Faustregel oder ein Muster, ein gewisses Etwas eben an dem man sich orientieren kann. Auch als eine „Liste mustergültiger Autoren [und] Werke“ kann man ihn beispielweise begreifen (Vgl. Duden). Ein Kanon vereint, egal […]
Kanonschreibung als Beginn einer Diskussion
Die Kanonschreibung benötigt eine neue Grundstruktur, um die bestehende Ordnung um zu wenig berücksichtigte Künstlerinnen und Künstler der Vergangenheit sowie die aktuelle Kunst sinnvoll zu erweitern. Gleichzeitig muss es möglich sein, einen roten Faden für einen jeden Interessierten bereitzustellen, von dem aus eine weitere Entwicklung, Vertiefung und vor allem Diskussion möglich ist. Ein Versuch.
WER ODER WAS MACHT EINEN KUNSTKANON?
Welche (menschlichen) Instanzen und Faktoren sind bei der Entstehung, Entwicklung und Etablierung eines Kunstkanons beteiligt? Und warum ist es überhaupt von Bedeutung, diese Frage zu stellen? Dieser Text beschäftigt sich mit diesen Fragen und versucht, den Aspekt der wirkenden Akteur*innen genauer in den Blick zu nehmen.
Museum und Kanon
Welche Rolle spielt die Institution Museum, wenn es um den Kunstkanon geht? Schreibt das Museum fest, welche Kunstwerke oder Künstler*innen (–Gruppen) zum Kanon gehören? Nach welchen Kriterien werden potenzielle Kanonwerke ausgesucht und wie verändert sich die Kunst, wenn in einem Museum gezeigt wird?