Das kunsthistorische Narrativ ist von einem westlich orientierten Fokus gezeichnet. In der Gesellschaft hat sich ein sehr verblendeter und in ausgrenzende Kategorien eingeteilter Begriff von Kunst der Moderne und auch von der Bezeichnung der Moderne allgemein eingebürgert. Trotz post-kolonialer und feministischer Ansprüche ist dieser um weiße männliche Kunst zentrierte Kanon weiterhin stark in Gebrauch und weit verbreitet.
Was könnte eine Alternative zum Kanon sein? Die „Memory Stations“ der Akademie der Künste der Welt
In ihrem Beitrag spürt Hanna Beuel dem methodischen Vorgehen der Filmemacherin und Leiterin der Akademie der Künste der Welt Madhusree Dutta nach und schlägt ausgehend von ihrer Arbeit vor, das überholte Konzept des Kanons hinter uns zu lassen und neue Wege des Erinnerns und der Gemeinschaftsbildung zu beschreiten.
Museum und Kanon
Welche Rolle spielt die Institution Museum, wenn es um den Kunstkanon geht? Schreibt das Museum fest, welche Kunstwerke oder Künstler*innen (–Gruppen) zum Kanon gehören? Nach welchen Kriterien werden potenzielle Kanonwerke ausgesucht und wie verändert sich die Kunst, wenn in einem Museum gezeigt wird?
Kunst für Alle – von Allen! Die Dekolonialisierung des Kanons mit Faith Ringgold
Ein (Kunst)Kanon ist meist an Institutionen, wie dem Museum oder der Schule gebunden. Dass eine dynamische Erweiterung darüber hinaus für alle Menschen wichtig und relevant ist, soll folgender Beitrag zeigen. Über eine Sneaker-Kollektion bin ich auf die noch lebende Afro-Amerikanische Künstlerin Faith Ringgold aufmerksam geworden. Sie setzt sich zeitlebens für die Erweiterung des euro-zentrischen Kunstkanons ein.
Entwicklung von Kunstmarkt und Museum
An allen Schauplätzen des heutigen Kunstmarkts werden klassische, moderne und zeitgenössische Kunstwerke zu immer weiter steil steigenden Preisen gehandelt.
Die Hauptakteure des Kunsthandels und der Kunstauktionen, private Sammler und Kunstliebhaber, Spekulanten, Institutionen und Unternehmen erwerben aus sehr unterschiedlichen Motiven Spitzenkunstwerke.
Viele vermögende private Kunstsammler und Kunstliebhaber engagieren sich im öffentlichen Interesse bei der Förderung der Kunst und der Künstler, bei der Erforschung der Kunstgeschichte.